DIE STORY DEINES LEBENS

Expert:innen – das sind wir alle in den unterschiedlichsten Bereichen: Leadership, Finanzen oder die persönliche Empowerment-Story. Klar, dass viele gerne ihre Erfahrungen in einem Buch veröffentlichen würden. Anne Friebel gründete im März 2020 ihren Verlag Palomaa Publishing. Seitdem sind sieben Bücher erschienen, Sachbücher und Ratgeber mit den Themenschwerpunkten Frauengesundheit, Female Empowerment, Gleichberechtigung, persönliche Weiterentwicklung. Uns verrät Anne, wie jede:r Autor:in werden kann.

Anne, wie wird der Traum vom Autor:innen-sein wahr?
Autor:in wird man durch Schreiben. Und wenn man etwas Gutes geschrieben hat, kann man es veröffentlichen – durch Self Publishing oder mit Hilfe eines Verlages oder Magazins. Für die Veröffentlichung über einen Verlag oder ein Magazin wird man angesprochen (wenn man bereits ein Renommee auf einem Gebiet hat oder bereits erfolgreich veröffentlichen konnte) oder man bewirbt sich. 

Wie geht es dann weiter?
Zur Verlagsbewerbung gibt es konkrete Punkte, an denen man sich orientieren kann: Mache dir Gedanken über dein Buch und arbeite die Alleinstellungsmerkmale heraus. Wie lautet der Arbeitstitel? Warum solltest genau du der/die Autor:in zu diesem Buch und Thema sein? Wie sieht das Inhaltsverzeichnis aus? Was grenzt das Buch zum Wettbewerb ab? In die Verlagsbewerbung (per E-Mail) packt man ein kurzes Anschreiben (an die richtige Person), ein Exposé (1-2 Seiten mit Arbeitstitel, Inhaltsangabe, Alleinstellungsmerkmale, Autorinnen-Vita) und eine Leseprobe (ab 20-30 Seiten, gern auch mehr).

Was ist gesucht?
Gesucht werden stets richtig gute Texte. Gut geschrieben, relevant, zum Genre passend, aber auch aus der Masse (es erscheinen jährlich allein in Deutschland über 70.000 Neuerscheinungen) herausstechend. Zudem ist es heute wichtig, dass der/die Autor:in eine Community mitbringt oder sich mit vollem Einsatz in die Vermarktung einbringt, sei es bei Marketingaktionen, in der Pressearbeit oder durch Lesungen.  

 

Wie finde ich einen Verlag?
Zuerst über Recherche. Schaue dir an, in welches Genre dein Buch passt und welche Verlage in diesem Genre aktiv sind. Es hilft auch ein Blick in den Wettbewerb: Wo sind die Titel erschienen, die meinem Buch am nächsten kommen? Oder man kennt bereits eine:n Autor:in und erkundigt sich nach Empfehlungen. Praktisch sind auch direkte Kontakte in die Verlage hinein, aber die haben die wenigsten. Es macht immer Sinn, sich zu fragen: Was ist mein Ziel mit dem Buch? 

Welche Motivation steckt hinter meiner Veröffentlichung? Je nach Antwort ist es gut, gezielt große Verlage anzuschreiben oder sich einen spezialisierten Verlag oder ein kleineres Haus mit persönlicher Betreuung zu suchen. Wenn man dann drei bis fünf Verlage gefunden hat, bei denen man sich bewerben möchte, steht die Bewerbungs-E-Mail an.

Wie sieht ein gutes Manuskript aus?
Ein gutes Manuskript wurde mit dem Format der Normseite erstellt. Ein gutes Manuskript hat ein Deckblatt, ein Inhaltsverzeichnis und einen gut formatierten Text. Zu den Vorgaben sollte man sich beim Verlag auf der Website erkundigen oder die Vorgaben der klassischen Normseite aus dem Web nutzen. Und ein gutes Manuskript zieht mich auf der ersten Seite rein. 

 

Wie viel verdienen Autoren?
Das ist recht unterschiedlich. Üblich sind zwischen fünf und zehn Prozent des Nettoverkaufspreises am Buch. Oft ist auch die Zahlung eines Vorschusses üblich, der aber auf die Verkaufserlöse später angerechnet wird. Tatsächlich ist es schwer, vom Schreiben allein leben zu können. Viele Schreibende verdienen zusätzlich durch bezahlte Lesungen und durch weiteren monetarisierbaren Content. Aber ein eigenes Buch hat natürlich noch mehr Wert als nur das Geldverdienen. Man bringt die eigene Botschaft in die Welt und macht für die Lesenden einen Unterschied, man zeigt sein Wissen und baut die eigene Marke weiter auf, man macht auf sich aufmerksam und noch viel mehr.

 

Gibt es im Jahr 2050 noch Bücher?

Wenn wir Bücher als bedrucktes Papier definieren, das wir täglich nutzen, um Inhalte zu erwerben und weiterzugeben, würde ich sagen: Nein. Das sehe ich nicht im Jahr 2050 als unser Hauptmedium. Dafür ändern sich gerade die Konsum-, Lese- und Hörgewohnheiten zu rasant. Wenn wir aber Bücher als Medien definieren, die Inhalte weitertragen, unabhängig von ihrer physischen Form, dann würde ich sagen: Ja, auf jeden Fall. Ich glaube daran, dass wir in unserer Kultur stets auf Wissensträger und verschiedene Medien angewiesen sein werden – und dass Bücher in einer erweiterten Form – als enhanced eBook, als enriched Content, als Audioerlebnis oder wie auch immer – noch lange in unserem Leben bleiben

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