Kati Ernst von ooia

REMOTE ARBEITEN UND FÜHREN? DO IT!“

Gründer:innen sind dafür bekannt, dass sie anders denken, vorangehen, neue Wege beschreiten.
Nicht nur mit ihrem Start-Ups an sich, sondern auch in Sachen New Work und Leadership. Bestes Beispiel: Kati Ernst. Sie ist Co-Founder und Co-CEO von ooia, einer Female Bodywear Company aus Berlin. Die Mutter von drei Kindern und reist jedes Jahr mehrere Monate. Ihr Team führt sie dann aus der Ferne. Wie das 2022 von Kanadas Westküste aus gelang – sechs Wochen lang und mit 9 Stunden Zeitunterschied zu ihrem Team in Berlin – erklärt sie hier.
Vorlaufzeit – mindestens 3 Monate:
1/2 Jahr vorher wusste mein Team, dass ich nach Vancouver gehe, mein Kalender war entsprechend geblockt, Regeltermine auf gemeinsame Arbeitszeiten verschoben. So konnte sich jede:r darauf einstellen, und eventuelle Fragen in Ruhe geklärt werden.
𝗚𝗲𝗺𝗲𝗶𝗻𝘀𝗮𝗺𝗲 𝗭𝗲𝗶𝘁 – 𝗱𝗲𝗿 𝗵𝗮𝗹𝗯𝗲 𝗔𝗿𝗯𝗲𝗶𝘁𝘀𝘁𝗮𝗴 𝘇𝘂𝘀𝗮𝗺𝗺𝗲𝗻
Ich wollte jeden Tag vier Stunden „Arbeitszeitüberschneidung” mit meinem Team. Um 14-18:00 CET mit ihnen zu verbringen, habe ich 5-9:00am PDT gearbeitet. Hier ist der/die Remote-Arbeitende in der Pflicht, sich nach den Arbeitszeiten des Teams zu richten.
Verantwortung abgeben – das Team entscheiden lassen.
Manchmal war ich nicht zu Stelle, etwas musste entschieden werden, während ich schlief, oder ich konnte bei einem externen Termin nicht dabei sein. Ich habe dem Team klar kommuniziert, dass ich vollstes Vertrauen habe, dass sie in solchen Situationen gemeinsam die beste Entscheidung treffen.
𝗘𝘅𝗽𝗲𝗰𝘁𝗮𝘁𝗶𝗼𝗻 𝗠𝗮𝗻𝗮𝗴𝗲𝗺𝗲𝗻𝘁 –𝗧𝗶𝗺𝗲𝗟𝗮𝗴 𝗮𝗸𝘇𝗲𝗽𝘁𝗶𝗲𝗿𝗲𝗻
Morgens war mein Postfach übervoll mit Mails, die während meiner Nacht reinkamen & das Team erhielt zig Nachrichten, die ich nach ihrem Feierabend schrieb. Um Ruhe zu bewahren, haben wir stets kommuniziert, wann mit einer Antwort zu rechnen ist, und in unserer Planung längere Zeiten angenommen. Wenn es dringend war, haben wir das geflaggt.
𝗖𝗼𝗺𝗺𝗶𝘁𝗺𝗲𝗻𝘁 𝗲𝘀 𝗶𝘀𝘁 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗮𝗹𝗹𝗲𝘀 𝗲𝗮𝘀𝘆
Asynchrones Arbeiten hat seine Vorteile (Zeit, sich alleine Gedanken zu machen, bessere Dokumentation), aber es ist wirklich anstrengend. Wenn noch Aufstehen um 4:15am hinzukommt, erst recht. Ich zwang mich um 20 Uhr mit den Kids ins Bett, Me-Time gab es in der Phase nicht. Wichtig hier, die eigenen Grenzen zu kennen – ich weiß für mich geht das ein Paar Monate, aber mehr nicht.
𝗗𝗼 𝗶𝘁 – 𝗥𝗲𝗺𝗼𝘁𝗲 𝗪𝗼𝗿𝗸 𝗮𝘂𝗳 𝗭𝗲𝗶𝘁 𝗶𝘀 𝘁𝗵𝗲 𝗯𝗲𝘀𝘁
Meine Inspirationsquelle, mein Energie-Aufladetank. Und gerade mit Kids eine ganz wunderbare Erfahrung.