Heidi Hauer, Helen Orgis und Mascha Krupicz-Briki

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ VS. HUMAN RESSOURCES

Wie sieht die Arbeitswelt von morgen aus?
Roboter oder Menschen – wenn wir uns in die Zukunft beamen könnten, wüssten wir wohl, was im Jahr 2050 die vorherrschende Kraft ist oder ob es ein Zusammenspiel aus beiden ist. Hier erklären zwei Expertinnen, was für sie wegweisend ist. 

Helen Orgis 

Wieder mehr Mensch sein – dank KI am Arbeitsplatz 

KI-gestützte Tools bringen uns schon heute viele Vorteile, wie erhöhte Produktivität sowie die Fähigkeit, Aufgaben zu bewältigen, die für Menschen repetitiv, mühsam oder sogar gefährlich sind. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass KI ihre Grenzen haben wird. Diese heißen: Kreativität, Empathie, Intuition und menschlicher Einfallsreichtum.

Einer der Hauptvorteile von KI in der künftigen Arbeitswelt wird weiterhin die Fähigkeit sein, große Datenmengen und Informationen schnell und anschaulich zu verarbeiten. Das befähigt Menschen schneller fundiertere Entscheidungen zu treffen und insgesamt effizienter zu arbeiten. Sie wird kontinuierlich Abläufe überprüfen und weiter optimieren. Automatisierung setzt somit Ressourcen frei, die es ermöglichen uns wieder komplexeren und kreativeren Aufgaben zu widmen. Die Bedenken, dass KI-gestützte Systeme Arbeitsplätze verdrängen und Algorithmen menschliche Biases verhärten, sind legitim. Wir werden daher ein Gleichgewicht zwischen menschlicher und maschineller Arbeit finden, dass es uns ermöglicht die Vorteile von KI zu unsere eigenen Potenzialentfaltung zu nutzen.

KI ist kein Ersatz für menschliche Arbeitskraft. Sorgfältig integriert wird KI Organisationen dabei helfen, die wachsende Komplexität unserer Geschäftswelt gut informiert zu bewältigen, völlig neuartige Potenziale zu erschließen und eine nie dagewesen Qualität innerhalb der Stakeholder-Beziehungen zu erreichen, sei dies innerhalb der Organisation, in Richtung der Kunden oder mit strategischen Partnern.

 

Heidi Hauer 

Künstliche Intelligenz hat das Potential, uns zu überfordern. Als Coach richtige ich meine Aufmerksamkeit auf den eigenen Wirkungskreis, als mich in Gefahren zu verlieren. Evolution ist per definition nie abgeschlossen. Wenn sich die Künstliche Intelligenz weiterentwickelt, können wir das auch.

Körperliche Empfindungen

Wir leben so sehr in unseren Gedanken, dass wir den Erfahrungen des Körpers wenig Bedeutung zugestehen. Als Mindfulness Trainerin begegne ich vielen Menschen, die sich mit ihrem Körper bewusst verbinden wollen, anfangs mit dem Ziel der Burnout-Prävention und dann mit dem Wunsch, freudvoll im Moment zu leben.

Intuition

Wir sind alle Teil einer größeren Kraft. Du kannst „im Flow leben“, d.h. im Einklang mit deiner Natur oder dir selbst ständig im Weg stehen. Wenn wir stärker im Kontakt mit uns selbst sind, dem Fluss des Lebens vertrauen, besser mit unserer Intuition verbunden sind, ist das Paradies auf Erden nahe.

Kreativität

Du musst nicht Picasso, Monet oder Klimt heißen, um kreativ zu sein. Lass dir was einfallen!

Emotion

Emotionen können sehr laut, aber auch sehr sanft und leiste sein. Emotionen sind unser Antrieb. Ohne Emotion keine Bewegung. Wenn wir ein Verständnis für ein neues Miteinander entwickeln, gäbe es mehr Rücksichtnahme, Respekt und echte Kooperation.

Ganzheitlichkeit

Das große Ganze erkennen. Zusammenhänge verstehen. Aktionen von A nach Z durchdenken. Nicht reine Fachexpertise ist gefragt, sondern Denken in Systemen. Das wird KI so schnell nicht für uns übernehmen. Deshalb ist es unsere Verantwortung in diesem Bereich zu wachsen.

 

Mascha Kurpicz-Briki

Künstliche Intelligenz kurz und knapp

Wenn von KI gesprochen wird, sind häufig Methoden des maschinellen Lernens gemeint, bei denen der Computer basierend auf Beispielen, sog. Trainingsdaten, lernt. Ein Beispiel könnte eine Sammlung von Bildern von Hunden und Katzen sein, bei denen jedes Bild markiert ist, ob ein Hund oder eine Katze zu sehen ist. Dadurch ist die KI dann anschließend in der Lage, bei einem ungesehenen Bild eine Vermutung anzustellen, ob ein Hund oder eine Katze abgebildet ist. Die Trainingsdaten können ganz unterschiedlicher Form sein, wie hier Bilder, aber je nach Anwendungsfall auch Texte, strukturierte Daten oder Videos.

 

KI und Menschen

Die Art und Weise wie KI und Menschen in Zukunft zusammenarbeiten werden, ist ein wichtiges Thema. Es wird von vielen Forschenden mittlerweile als zielführender gesehen, dass die KI den Menschen mit spezifischen Aufgaben unterstützt statt ihn vollumfänglich zu ersetzen. Deswegen wird häufig auch von Augmented statt Artificial Intelligence gesprochen. Während die KI zwar gro´ße Datenmengen in sehr kurzer Zeit analysieren kann, hat sie jedoch eine eingeschränkte Weltsicht, und kann, im Gegensatz zum Menschen, weder Verantwortung übernehmen für Entscheide, noch diese reflektieren.